Umfrageergebnisse des Digitalverbands Bitkom zeigen, dass immer mehr Kunden auch Medikamente online kaufen. Woher rührt dieser Trend und was sind die Vorteile beim Kauf in der Apotheke vor Ort?

Vor allem die Jungen kaufen online

In den Monaten April und Mai 2020 erhob Bitkom eine Umfrage zum Thema „Wo kaufen Sie gewöhnlich verschreibungspflichtige beziehungsweise nicht verschreibungspflichtige Medikamente?“. Von den 1.193 befragten Personen ab 16 Jahren gaben 58 Prozent an, ihre Arzneimittel inzwischen online zu bestellen. Ein Angebot, welches vor allem die jüngere Generation verstärkt nutzt. Von den 16 – 29-Jährigen shoppten drei Viertel (73 Prozent) der Befragten die Medikamente in der Onlineapotheke. Je höher das Alter, desto mehr verlassen sich die Kunden noch auf den analogen Einkauf in der Apotheke. Während unter den 30 – 49-Jährigen noch 71 Prozent in Onlineapotheken shoppen, kaufen in der Zielgruppe 50 – 64 Jahre bereits nur noch 65 Prozent online ein. Unter den Senioren ab 65 Jahren sind es lediglich noch 25 Prozent, also nur jeder Vierte.

Bestellung auf Rezept

Eine besonders interessante Entwicklung: Kunden kaufen auch rezeptpflichtige Medikamente inzwischen online. Alina Hesse, Bitkom-Expertin für Health&Pharma, äußert sich wie folgt:

„Mit dem E-Rezept, das 2022 verpflichtend eingeführt wird, wird der Verordnungsprozess apothekenpflichtiger Arzneimittel endlich digital. Das spart nicht nur Zeit und Verwaltungsaufwand, sondern ist zugleich sicher und komfortabel.“

Kein Rabatt in deutschen Apotheken

Fast alle Kunden (92 Prozent) gaben an, mit der angebotenen Auswahl zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Laut Studie sind außerdem 78 Prozent mit der Lieferzeit glücklich. Ein weiterer Pluspunkt für 91 Prozent: das Preis-Leistungs-Verhältnis. Hier haben die Online Händler einen eindeutigen Vorteil gegenüber Apotheken. Denn: Laut Verbraucherzentrale dürfen diese im Gegensatz zu ihren digitalen Konkurrenten keinen Rabatt auf rezeptpflichtige Medikamente geben. Auch Geschenke oder Gutscheine sind verboten. In den Läden soll das Gesetz so einen Konkurrenzkampf verhindern.

Persönliche Beratung noch immer wichtig

Trotz der ansteigenden Beliebtheit der Onlineapotheken, nutzt die Mehrheit der Befragten zusätzlich noch immer Vor-Ort-Apotheken. 99 Prozent besorgen dort ihre verschreibungspflichtigen und 74 Prozent ihre nicht verschreibungspflichtigen Medikamente. Gerade bei letzteren zeigt eine Statista-Studie, dass über 42 Prozent der Kunden Wert auf die persönliche Beratung durch den Apotheker legen.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH