Seit nunmehr fast einem Jahr liegen Strafzölle vonseiten der Vereinigten Staaten auf chinesischen Waren. Die Chinesen wiederum hatten ihrerseits mit Strafzöllen reagiert. Der Handelsstreit, der sich daraufhin hochschaukelte, hält seitdem die Finanzmärkte in Atem. Nun könnte ein Umbruch folgen – denn China senkt den Handelsüberschuss.

Der IWF mischt sich ein

Der Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China hatte mit dem Huawei-Konflikt erst vor Kurzem eine neue Eskalationsstufe erreicht. Nun schaltete sich auch Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) ein und plädierte für eine Deeskalation internationaler Handelskonflikte. Denn wie der IWF einschätzt, könnte eine Fortführung nach bisherigem Stand eine Verringerung der globalen Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent bis 2020 auslösen. Explizit meint der IWF die neuerlich eingesetzten und noch in Aussicht stehenden Zölle. Das berichtet der Focus.

Trump auf Konfrontationskurs

Allerdings scheint der US-Präsident Trump an Deeskalation nicht zu denken. Laut n-tv drohte er vielmehr mit einer Verschärfung der bereits auf chinesischen Waren liegenden Strafzölle, sollte Chinas Präsident Xi Jinping sich unkooperativ zeigen. Seine jüngsten Äußerungen dämpften die Stimmung an der Börse. Der Dow Jones steht am Mittwochnachmittag mit 0,054 Prozent im Minus (26.048,51 Punkte).

Umbruch in China?

Die Supermacht aus Fernost zeigt sich gern unbeeindruckt von den Maßnahmen der US-Amerikaner. Einheimische Unternehmer seien nach dem Huawei-Konflikt sofort von ihren Apple-Produkten abgesprungen und hätten ihren inneren Patrioten entdeckt, berichtete die South China Morning Post. Allerdings zeigen die Strafzölle letzten Endes doch Wirkung. Noch im Mai hatten die Exporte aus China zugelegt, was n-tv zufolge jedoch eher an Hamsterkäufen von außerhalb liegen könnte. Dafür brachen im Mai allerdings die Importe ein: Und zwar um 8,5 Prozent, doppelt so viel wie erwartet.

Nun könnte der große Umbruch kommen. Der Handelsüberschuss Chinas gegenüber den USA ist im ersten Quartal des Jahres um zehn Prozent geschrumpft. Bei einem anhaltenden Trend könnte es, auf das ganze Jahr gerechnet, um 24 Prozent schrumpfen. Das berichtet CNBC. Später im Monat könnten Jinping und Trump die Zusammenkunft der G-20-Länder im japanischen Osaka nutzen, um weitere Gespräche zu führen.

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