Facebook will die Art des Zahlens revolutionieren. Zu diesem Zweck hat das größte soziale Netzwerk der Welt angekündigt, bis 2020 eine eigene Kryptowährung aufzulegen und auf den Markt zu bringen. Im letzten Jahr hatte der Konzern mit diversen Datenschutz-Skandalen auf sich aufmerksam gemacht. Aus diesem und weiteren Gründen wird der „Facebook-Coin“ kritisch beäugt.
Die Libra Association
Der Rahmen des Ganzen: Libra wird nicht von Facebook gesteuert. Die Kryptowährung soll an einen Korb von echten Währungen gekoppelt sein, damit sie stabil bleibt. Für die Krypto-Geschäfte ist die Tochterfirma Calibra verantwortlich, finanzpolitische Entscheidungen werden von der „Libra Association“ getroffen. Dabei handelt es sich um ein Konglomerat aus Geldgebern, die das Projekt bereits finanzieren. Zum Beispiel befinden sich Mastercard, Paypal, Spotify oder Visa unter den bis dato 28 Mitgliedern der Libra Association. Weitere Details dazu im Whitepaper.
Kritik am Libra-Coin
Der Welt zufolge ist die große Sorge der Volksvertreter, dass der „Libra“, sollte er Erfolg haben, den Zentralbanken die Kontrolle über das Finanzsystem entziehen könnte. Die US-Finanzexpertin Katharina Pistor geht sogar noch weiter und sagt eine Bedrohung für das globale Wirtschafts- und Finanzsystem voraus. Laut dem Investment hat sie erhebliche Zweifel an der Sicherheit des „Libra“-Coin. Und auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin findet, dass der Libra eine zusätzliche Regulierung brauche. Im besten Falle auf globaler Ebene, berichtet der Focus.
Ein E-Euro als Konkurrent?
Auch die Bundesregierung hat bereits auf den Libra reagiert. Die Union aus CDU und SPD will in direkte Konkurrenz zu Facebook treten und mit dem digitalen Euro kontern. Am Dienstag hatten die Abgeordneten ein Dokument mit dem Namen „Zukunftstechnologie Blockchain – Chancen für Deutschland“ verabschiedet. Dieses beinhaltet unter anderem die Forderung, dass die Zentralbanken über Geschäftsbanken Krypto-Token ausgeben. Dabei soll es sich um „Stable Coins“ handeln, also eine digitale Währung, deren Wert an eine Echtwährung gebunden ist. Ein digitaler Euro ist demnach genauso viel wert wie ein „normaler“ Euro.
Die Bitcoin-Renaissance
Gleichzeitig scheint die neu aufflammende Diskussion um die Kryptowährungen auch das Urgestein Bitcoin wieder nach oben zu treiben. Innerhalb der letzten Wochen kletterte dieser steil nach oben und ist am Donnerstagvormittag 10.900,71 Euro wert – so viel wie zuletzt im Januar 2018, kurz nach dem großen Hype.
Titelbild: ©AbsolutVision / pixabay.com
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