Bereits vor knapp zwei Monaten hatte der internationale Luftfahrt-Verband IATA die Gewinnprognosen für das laufende Jahr um gut ein Fünftel auf 28 Milliarden Dollar abgesenkt. Die Gründe dafür seien insbesondere in den sich ausbreitenden weltweiten Handelskonflikten und den hohen Kerosinkosten zu sehen, so der vom Handelsblatt zitierte IATA-Chef Alexandre de Juniac. Die Folgen: Verschärfte Bedingungen für das Frachtgeschäft und langsameres Wachstum bei den Passagierkapazitäten. Dies bekommen nun auch die großen Namen der Luftfahrtindustrie zu spüren.
Lufthansa soll schlanker werden
Wie n-tv heute mitteilte, steht insbesondere der Lufthansa ein großer Konzernumbau bevor. Offenbar denke das Unternehmen über die Umwandlung in eine Holding nach. Ziel dieser Maßnahme sei eine schlankere Konzernstruktur. Laut Spiegel steht Lufthansa-Chef Carsten Spohr derzeit unter starkem Druck, denn der Gewinn des Dax-Konzerns sinkt kontinuierlich. Darüber hinaus soll auch die Lufthansa-Tochter Eurowings schrumpfen. Die Billigmarke, die vor allem gegen Easyjet und Ryanair antritt, hatte im ersten Quartal ein Ergebnis vor Steuern von minus 256 Millionen erzielt. Künftig soll sich Eurowings auf das Europageschäft konzentrieren.
Schrumpfende Gewinne bei Ryanair
Auch an Ryanair, Europas größtem Billigflieger, sind die jüngsten Negativentwicklungen in der internationalen Luftfahrt nicht spurlos vorüber gegangen. Wie tagesschau.de heute meldet, brach der Gewinn des irischen Unternehmens im ersten Geschäftsquartal um 21 Prozent ein. Im Gegensatz zu den letzten Geschäftsjahren, als Ryanair noch Gewinne von bis zu 1,5 Milliarden Euro verbuchte, wirken sich vor allem die zunehmende Konkurrenz an Billigflugangeboten in Deutschland sowie das Brexit-Chaos negativ auf die Gewinnentwicklung der Airline aus. Der Aktienkurs von Ryanair liegt aktuell bei nur noch rund 10 Euro. Vor zwei Jahren durfte sich Ryanair-Chef Michael O’Leary noch über ein Rekordhoch von 19 Euro freuen.
Sorgenkind Frachtverkehr
Dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft zufolge verliert insbesondere der weltweite Luftfrachtverkehr deutlich an Dynamik. Alleine im ersten Halbjahr 2019 nahm er um 3,3 Prozent ab. Da sich nach Meinung des Verbandes auch in Deutschland wesentliche Parameter (Handelskonflikte, stagnierender Welthandel, eingetrübte Konjunkturaussichten, Brexit) nicht absehbar ändern werden, ist mit einer Fortsetzung des negativen Trends zu rechnen.
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