Bereits im letzten Monat hatte die Volksrepublik China eine Verlangsamung des eigenen Wirtschaftswachstums zu verzeichnen. Nun jedoch senden die Vereinigten Staaten von Amerika Entspannungssignale. Die großen asiatischen Börsen atmen auf – und klettern am Mittwoch ein Stück weit nach oben.

Entspannungssignale aus den USA

Im Detail hatten die USA erklärt, dass neue Strafzölle in Höhe von zehn Prozent – etwa auf Spielzeug und Laptops – frühestens am 15. Dezember eingesetzt werden sollen. Ein Telefongespräch dazu nannte US-Präsident Trump „very productive“. Ferner stellte China neue Verhandlungsgespräche in Aussicht. Offenbar ist die Verzögerung der neuen Strafzölle von amerikanischer Seite aus als eine Art Sicherheit für das normalerweise sehr einträgliche Weihnachtsgeschäft gedacht. Wie Trump in New Jersey vor Reportern angab, haben die Strafzölle bisher keine negativen Auswirkungen auf die Konsumenten gehabt, doch er wolle sichergehen.

„Just in case they (the tariffs) might have an impact on people, what we’ve done is we’ve delayed it so that they won’t be relevant for the Christmas shopping season.” – US-Präsident Trump in einem Statement

Chinas Wirtschaft schwächelt

Diese Verschiebung neuer Zölle kommt China gerade recht, denn die Konjunktur schwächelt nach wie vor. Angeblich hatte das Land im Juli ein so langsames Wachstum des Industriesektors wie seit 2002 nicht mehr zu verzeichnen. Wie der Focus berichtet, belief sich das Wachstum der Industrieproduktion auf 4,8 Prozent. Ähnlich schwach waren die Zahlen des Einzelhandels (7,6 Prozent Wachstum) und der Investitionen in Sachanlagen (5,7 Prozent Wachstum statt der prognostizierten 5,8 Prozent).

Europa als lachender Dritter?

Für die Europäische Union kann sich der anhaltende Streit zwischen den USA und der VR China als Segen herausstellen. Zu diesem Schluss kommt das ifo-Institut. Im Falle neuer zehnprozentiger Strafzölle auf chinesische Importe könnten für Deutschland beispielsweise Mehreinnahmen im Wert von 94 Millionen Euro herauskommen.

„Die EU-Staaten könnten bei zusätzlichen US-Zöllen auf China-Importe mehr in die USA exportieren.“ – Maria Steininger, Forscherin des ifo-Instituts, in einer Pressemeldung

An der Börse

Am Mittwochmittag klettert der chinesische Hang Seng-Index mit 0,083 Prozent auf 25.302,28 Punkte. In Japan hat der Nikkei 225 einen Anstieg von 0,98 Prozent zu verzeichnen und steht bei 20.655,13 Punkten. Ähnlich beim koreanischen KOSPI. Dieser steigt auf 1.938,37 Punkte (plus 0,65 Prozent).

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH