Es herrscht Unruhe an der Börse. Zwar hat US-Präsident Trump neue Strafzölle vorerst verschoben, doch ein anderer wichtiger Faktor ist die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Von dieser lässt die EZB nicht ab. Im Gegenteil, es ist ein neues QE-Gelddruckprogramm in Aussicht. Weiterhin könnten die Zinsen sogar noch weiter sinken.

Schwächelnde Bundesanleihen

Eine Auswirkung der anhaltenden Niedrigzinsen sind die schwachen Bundesanleihen Deutschlands. Zehnjährige Bundesanleihen weisen negative Zinsen in Höhe von minus 0,7 Prozent auf, was eine zunehmende Enteignung der Sparer bedeutet. Und auch der Euro büßt an Wert ein: Der Euro steht derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit Mai 2017. Zudem könnte die EZB mit einem neuen QE-Programm bis zu 50 Milliarden Euro monatlich für neue Anleihen ausgeben. Das berichtet der Focus.

Versicherungsbranche unter Beschuss

Die Verunsicherung an den Börsen greift nun auch Aktien an, die sich bisher stabil halten konnten. Gemeint sind Aktien aus der Versicherungsbranche. Einer Sentix-Analyse zufolge wiesen diese innerhalb der letzten Jahre eine gute Performance auf, doch nun könnte eine Trendwende eingetreten sein. Wie das Analysehaus in einer Pressemeldung mitteilt, gibt es Anzeichen dafür, dass eine Korrektur am Bondmarkt bevorsteht. Und damit in absehbarer Zukunft relativ unterdurchschnittliche Kurschancen bei Aktien der Versicherungsbranche.

Fels in der Brandung?

Mittlerweile reagieren Investoren allergisch auf negative Meldungen vonseiten der Unternehmen. Wie die FAZ berichtet, sorgte beispielsweise eine Gewinnwarnung von SGL Carbon, einem Spezialisten für Kohlefaser, für ein Einbrechen der Aktie um knapp ein Drittel. Dagegen allerdings könnte der Immobilienmarkt gewisse Sicherheiten bieten. Laut Cash.Online ist die Anlage in Immobilien trotz öffentlicher Diskussionen um Mietendeckel und Enteignung derzeit wenig risikobehaftet. Die Deutsche Wohnen teilte zudem kürzlich mit, dass sie ihr Portfolio im ersten Halbjahr 2019 um 450 Millionen Euro aufstocken und einen Gewinn von mehr als 600 Millionen Euro erwirtschaften konnte.

„In der ersten Jahreshälfte haben wir ein hohes Tempo vorgelegt und in vielerlei Hinsicht einen positiven Beitrag geleistet.“ – Michael Zahn, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Wohnen, in einem Pressestatement

Börsengeschehen

Aktuell geht es jedoch mit den großen Indizes bergauf. Der DAX stand mit 0,80 Prozent im Plus (11.504,38 Punkte). Ähnlich sieht es beim US-amerikanischen Dow Jones aus. Dieser erreichte am Freitagnachmittag 25.776,51 Punkte (plus 0,77 Prozent). Die Aktie von SGL Carbon SE stürzte mit minus 6,09 Prozent auf 3,58 Euro.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH