Aktuell gibt es Entspannungssignale zwischen den Vereinigten Staaten und China. Trotzdem belastet der Handelsstreit zwischen den beiden Großmächten die Weltwirtschaft. Und damit auch die Konten der Superreichen. Einem neuen Bericht zufolge sinkt die Zahl der Milliardäre. Dafür sei auch die Unsicherheit an den Aktienmärkten verantwortlich.

Eine fällige Korrektur?

Von Milliardären kontrollierte börsennotierte Unternehmen kamen innerhalb der letzten 15 Jahre allerdings gut weg. Laut dem neuen „Billionaires Insights Report“ von UBS und PwC erzielten sie durchschnittlich eine Rendite von 17,8 Prozent. Dem gegenüber steht der MSCI AC World Equity Index, der um 9,1 Prozent zulegte. Der Report begründet das mit der Bereitschaft von Milliardären, Risiken einzugehen und langfristig zu investieren. Allerdings sank das Gesamtvermögen der Milliardäre weltweit. Und zwar um 388 Milliarden Dollar im Jahr 2018. Auch die Zahl der Milliardäre selbst ist geschrumpft. Wie n-tv berichtet, sank die Zahl von 2158 Superreichen (2017) auf 2101 (2018). In Deutschland sind es nunmehr 114 – ein Rückgang um neun Superreiche. Damit geht eine Verringerung des kombinierten Reichtums der deutschen Milliardäre um etwa 80 Milliarden einher. Die UBS spricht von einer natürlichen Korrektur nach dem Milliardärsboom.

Billionaire, Playboy, Philanthropist

Weiterhin ist ein zunehmender Ehrgeiz vonseiten der Milliardäre im Bereich der Beihilfe zu erkennen. Dem Insights Report zufolge arbeiten Selfmade-Milliardäre verstärkt an neuen Möglichkeiten, um die Welt zu verbessern. Und setzen ihre Ressourcen dafür ein, um neue Philanthropiemodelle zu entwickeln.

„Milliardäre nehmen ihre Verantwortung ernst und immer mehr von ihnen bemühen sich aktiv, die epidemischen Probleme der Welt anzupacken. Jetzt liegt es an uns allen, dem Beispiel der Milliardäre zu folgen.“ – Marcel Tschanz, Partner und Swiss Head Wealth Management bei PwC Switzerland, in einer Pressemeldung

Tech trotzt dem Trend

Amerika trotzt dem weltweiten Trend und konnte sogar an Milliardären hinzugewinnen. Die bekannten US-Technologie-Giganten stützten das Wachstum. Die Zahl der Milliardäre in Nord- und Lateinamerika stieg um 4,8 Prozent an. Die einzige Industrie, in der Milliardäre ihren Reichtum steigern konnten, ist der Tech-Sektor. Zum Vergleich: Alphabet, der Google-Mutterkonzern, konnte seine Einnahmen im Jahr 2018 um 23 Prozent steigern. Das teilte das Unternehmen im Frühjahr in einer Pressemeldung mit.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH