Elon Musk baut derzeit mit Starlink ein Netzwerk aus Satelliten, die im Orbit kreisen und weltweit für schnelles Internet sorgen sollen. Aktuell sind 120 Satelliten im Orbit, am Ende sollen es Zehntausende sein. Ein Unterfangen, das laut der Frankfurter Rundschau auch für Kritik sorgt. Allerdings kommt in Europa die Frage auf: Wie begegnet der Kontinent der Konkurrenz?

Konkurrenzkampf in den Sternen

Dass die Menschheit zunehmend von Aktivitäten im All abhängig wird, steht außer Frage. Dabei geht es einerseits um GPS-Daten, von denen Smartphones und Auto-Navis leben, und andererseits um Ressourcen, die in Zukunft von Asteroiden oder Planeten gefördert werden können. Kein Wunder also, dass die großen Nationen ihre Weltraumprogramme vorantreiben wollen. Einem Grundsatzpapier des Bundesverbands der Deutschen Industrie e.V. (BDI) zufolge dominieren die USA den Weltraum mit derzeit 883 Satelliten. China (296) und Russland (150) folgen, Deutschland ist mit 33 Satelliten weit abgeschlagen. Der geschätzte Umsatz durch die Fertigung und Inbetriebnahme von Satelliten beträgt 284 Milliarden Dollar.

Amerikanische Wettbewerbsverzerrung?

Der BDI zeigt weiterhin auf, dass es derzeit gewaltige Marktverzerrungen gibt. Zum Beispiel bei SpaceX, der Firma, die den Starlink aufbaut. Diese erhalte massive Unterstützung von der amerikanischen Regierung. Ein Pendant zu den sogenannten Abnahmeverträgen, mit denen die USA neue Weltraumprogramme stützen, gebe es in Europa beispielsweise nicht. Dementsprechend fordert er ein erhöhtes deutsches Budget für die European Space Agency (ESA). Diese verfügt im Jahr 2019 über 5,72 Milliarden Euro.

Raketen aus Deutschland

Deutschland plant nun einen eigenen Raumfahrthafen, der unabhängig funktioniert. Dieser soll in Rostock liegen und kleine Trägerraketen ins All schießen. Derzeit werde geprüft, ob der Flughafen Rostock-Laage dafür in Frage komme. Für diesen Schritt sei jedoch eine starke Erhöhung des Budgets vonnöten. Wie n-tv berichtet, ist aktuell eher das Gegenteil der Fall: Ein Antrag der Großen Koalition sieht eine Kürzung der deutschen Mittel für die ESA vor. Und zwar um 80 Millionen Euro jährlich.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH