Die Schlagzeilen für die deutsche Automobilindustrie waren in den vergangenen Jahren oftmals negativ. Egal ob Abgasskandal, der sinkende Gewinn bei Daimler oder die Befürchtung bei der Elektromobilität überholt zu werden – die Autoindustrie hat mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Da versprechen die europäischen Absatzzahlen im Oktober dieses Jahres ein Lichtblick. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) spricht jedoch von einem „statistischem Effekt“.

Schwankende Absatzzahlen

Durch die Einführung neuer Abgasvorschriften (WLTP) im Oktober vergangenen Jahres kam es zu kurzfristigen Lieferengpässen, welche für einen Rückgang der Neuwagen-Registrationen in Höhe von 7,3 Prozent sorgten. Das berichtet die European Automobile Manufacturers Association (ACEA). Durch den eher mageren Vorjahreswert können die Absatzzahlen für diesen Oktober im Vergleich glänzen. So verzeichnet Deutschland laut ACEA für Oktober 2019 12,7 Prozent mehr Neuzulassungen als im Vorjahr. Auch Frankreich (+8,7 Prozent), Italien (+6,7 Prozent) und Spanien (+6,3 Prozent) können eine Steigerung im Autoabsatz verbuchen. Unter den EU-Staaten weisen lediglich Zypern (-3,8 Prozent) und Großbritannien (-6,7 Prozent) einen Rückgang auf. Betrachtet man den europäischen Automarkt (EU28 + EFTA) für die ersten zehn Monate des Jahres, wurden laut VDA 13,3 Millionen PKW neuzugelassen, was einer Veränderung zum Vorjahr in Höhe von -0,7 Prozent entspricht.

Der internationale Automobilmarkt

Nicht nur in Europa ist der PKW-Absatz von Januar bis Oktober 2019 gesunken. Auch in den USA (-1,2 Prozent), Russland (-2,4 Prozent) und Japan (-0,4 Prozent) waren die Zahlen rückläufig. In Japan ist der Rückgang jedoch auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 01. Oktober 2019 zurückzuführen. Zuvor lag die Absatzveränderung bei circa plus minus 0 Prozent, bevor die Verkäufe dann im Oktober um 25 Prozent gesunken sind. Mit knapp 16,9 Millionen verkauften PKWs sind in China 11 Prozent weniger Autos als im Vorjahr verkauft worden. Indien weist mit -14,8 Prozent einen noch stärkeren Rückgang auf, wuchs allerdings nach elf Rückgängen hintereinander diesen Oktober um 0,3 Prozent.

 

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH