Während Einzelhändler zum Teil um ihre Existenz bangen, erlebt der E-Commerce einen wirtschaftlichen Aufschwung. Sie gehen im Vergleich klar als Profiteure der aktuellen Coronakrise hervor.

Positive Auswirkungen auf Arbeitslosigkeit

Besonders Amazon profitiert in den letzten Tagen von den Einschränkungen durch die Pandemie. Wie t3n berichtet, stieg die Nachfrage nach schnelllebigen Konsumgütern wie etwa abgepackten Lebensmitteln, Haushaltswaren oder rezeptfreien Medikamenten zuletzt enorm an. Dadurch sieht sich der Online-Riese sogar gezwungen, Waren außerhalb der FMCG-Gruppen nicht länger von Händlern anzunehmen. Die Lagerkapazitäten reichen hierfür nicht mehr aus. Amazon schafft sich dadurch ein Monopol auf die Liefermöglichkeit gefragter Artikel. Um der Nachfrage logistisch gerecht zu werden, sucht die Onlineplattform alleine in den USA nach 100.000 neuen Mitarbeitern. Auch hierzulande ist der Onlinehändler gezielt auf der Suche nach Arbeitskräften aus dem Tourismus und der Gastronomie. Gerade in Zeiten großer Kündigungswellen ein positiver Nebeneffekt. Das Onlinemagazin berichtet weiter, dass es auch in Europa zu Veränderungen kommt: Geplant ist, die Stundenlöhne um je zwei Euro zu erhöhen. Investieren will Amazon für diese Maßnahmen etwa 350 Millionen Dollar.

Nicht alle Onlinehändler profitieren

Obwohl viele Bereiche des E-Commerce gerade einen Anstieg der Bestellungen generieren, gilt dies nicht automatisch für alle Versandhäuser. Laut einem Bericht des Tagesspiegels erwarten Onlinehändler mit textilem Schwerpunkt, wie beispielsweise Zalando, einen Rückgang dieser. In derzeitigen Krisenländern wie Italien oder Spanien bemerke man bereits einen Verlust. Eine Studie des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh) prophezeit ähnliche Folgen. 88,3 Prozent der Unternehmen sind laut Umfrage bereits direkt von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Etwa 50 Prozent der Befragten rechnen mit einer zumindest temporären Schließung im Jahresverlauf. 41 Prozent der Unternehmen verzeichnen schon jetzt Nachfragerückgänge. Genaue Zahlen sind noch abzuwarten.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH