Das neue Coronavirus stellt die Wirtschaft weltweit vor Herausforderungen. Besonders schwer soll es die deutsche Industrieproduktion treffen. Zu diesem Schluss kam das ifo-Institut.

Stärkster Rückgang seit 1991

Auf die deutsche Industrie kommt innerhalb des kommenden Vierteljahrs ein starker Rückgang zu. Wie das ifo-Institut mitteilte, stürzte der ifo-Index der Produktionserwartungen im März von plus 2,0 Punkten auf minus 20,8 Punkte. Seit Beginn der Umfrage im Jahr 1991 hatte es keinen derartig starken Einbruch gegeben. Selbst während der Finanzkrise von 2008 fiel der Index nicht um einen solchen Betrag – damals gab es einen Einbruch von 13,3 Punkten.

„Vermutlich ist die Entwicklung noch unterzeichnet, weil die meisten Antworten bis Mitte des Monats März eingingen“, sagt der Leiter der ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe, in einer Pressemeldung.

Pessimismus im Auto-Sektor

In der Autoindustrie herrscht derzeit besonderer Pessimismus. Dem ifo-Institut zufolge fiel der Index im Autosektor von plus 4,2 auf minus 36 Punkte. Eine vom Institut durchgeführte Umfrage kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Der Nachfrage-Index der Branche sank auf minus 30,6 Punkte, im Februar waren es noch minus 13,8 Punkte gewesen. 41,3 Prozent der befragten Betriebe erwarteten im März, auch Kurzarbeit einführen zu müssen. Im Dezember 2019 gingen noch 19,7 Prozent der Betriebe davon aus.

Auch bei den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren ist ein Rückgang zu sehen: Hier stürzte der ifo-Index auf minus 32 Punkte ab.

Industrieproduktion bisher verschont

Bisher blieb die Industrieproduktion jedoch von Auswirkungen der Pandemie verschont. Das Statistische Bundesamt teilte am Dienstag mit, dass die Produktion im Produzierenden Gewerbe im Februar noch um 0,3 Prozent gestiegen war, verglichen mit dem Wert vom Januar. Beim Vergleich zum Februar 2019 jedoch ging die Produktion um 1,2 Prozent zurück.

„Die Corona-Pandemie hatte im Februar 2020 noch keine eindeutigen Effekte auf die Industrieproduktion in Deutschland.“ – Aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH