Die digitale Bank Wirecard macht aktuell mit einem Börsenbeben Schlagzeilen. Medienberichten zufolge sind Milliarden von US-Dollar verschwunden. Nun trennt Wirecard sich von seinem Chef.

Fehlendes Geld

Was ist passiert? Ihren Anfang nahm die Geschichte um Wirecard am 18. Juni 2020. Dem Magazin „Das Investment“ zufolge verschob Wirecard einen Termin für den Jahres- und Konzernabschluss des Jahres 2019, weil es Hinweise auf inkorrekte Saldenbestätigungen gegeben habe. Die Ernst & Young GmbH, Wirecards Wirtschaftsprüfer, habe Prüfungsnachweise für Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von 1,9 Milliarden Euro vermisst. Das Investment fasst zusammen: Das Geld sei teilweise oder komplett schlicht nicht da. Der Aktienkurs von Wirecard kam ins Rutschen.

Betrug gegen Wirecard?

Im Laufe des Tages brach der Kurs immer weiter ein. Zu Aktienschluss war das Papier von über 90 Euro auf 39,90 Euro abgesackt. Am Abend beurlaubte Wirecard den für das Tagesgeschäft verantwortlichen Jan Marsalek. In einem später veröffentlichten Video gab der Wirecard-Vorstandschef Markus Braun bekannt, dass ein möglicher Betrug gegen Wirecard vorliegen könnte.

Vorstandschef tritt zurück

Am heutigen Freitag setzte sich der Fall fort. Mittlerweile geht Wirecard davon aus, getäuscht worden zu sein. Von einem Milliardenbetrug ist die Rede. Wie Cash.Online berichtet, will Wirecard Strafanzeige stellen. Damit jedoch nicht genug: Der Vorstandschef Markus Braun trat am Freitag mit sofortiger Wirkung zurück. Der Interims-Chef soll James Freis sein, der erst am Vorabend in die Riege des Vorstands eingetreten ist.

Aktie fällt weiter

Weiterhin könnte Wirecard nun auch Milliardenkredite verlieren. Laut Cash.Online endet am heutigen Freitag die Frist, um einen von Wirtschaftsprüfern testierten Jahres- und Konzernabschluss vorzulegen. Die Aktie fällt immer weiter. Am Freitagnachmittag steht sie mit einem Minus von 32,99 Prozent bei 26,00 Euro.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH