Vor einigen Jahren waren Elektroautos und Firmen wie Tesla im Vergleich zu den großen US-Konzernen eine Nische. Innerhalb der letzten Jahre ist der Anteil an Elektroautos unter den Neuzulassungen aber drastisch angestiegen, denn der batteriebetriebene fahrbare Untersatz wird immer beliebter. Aber was sind die Gründe hierfür? Und sind Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern wirklich umweltfreundlicher?

Aufstieg der Elektroautos

Deutschland unterstützt den Kauf von Elektroautos. Seit Mitte Februar erhält der Käufer einen Umweltbonus in Höhe von bis zu 9.000 Euro, finanziert durch Bund und Hersteller. Die Maßnahme könnte zum Erfolg beigetragen haben: Laut Tagesschau ist der Anteil an Elektroautos im zweiten Quartal dreimal so hoch wie im Vorjahr. Während der Absatz der gängigen Verbrennungsmotoren zwischen April und Juni um die Hälfte sank, konnte bei Elektromotoren das Gegenteil festgestellt werden. Die Zahl der elektrischen Neuzulassungen nahm im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 50 Prozent zu. Der Sieger unter den alternativen Fahrzeugtypen ist das Hybrid-Elektrofahrzeug. Der Anteil an Neuzulassungen liegt hier weitere zehn Prozent über dem der ausschließlich batteriebetriebenen Fahrzeuge.

Die Frage nach der Ökobilanz

Wie umweltfreundlich Elektroautos tatsächlich sind, ist seit Jahren ein politischer und wissenschaftlicher Streitpunkt. Nun möchte eine neue Studie Klarheit schaffen. Die niederländischen Wissenschaftler der Technischen Universität Eindhoven kritisieren frühere Studien für überholte Modellannahmen bei der CO2-Berechnung. Den Wissenschaftlern zufolge wurden etwa unrealistische Angaben zum Spritverbrauch verwendet und die Batterielaufzeit der Elektroautos mit 150.000 Kilometern deutlich niedriger geschätzt als der realistische Wert von 250.000 Kilometern. Für den gesamten Lebenszyklus eines E-Autos erreichen die Forscher der Technischen Universität Eundhoven  eine um 54 bis 82 Prozent geringere C02-Bilanz als bei vergleichbaren Benzin- oder Dieselfahrzeugen:

„Ordentliche Berechnungen zeigen, dass Elektrofahrzeuge bereits heute weniger als die Hälfte der Treibhausgase ihrer mit fossilen Brennstoffen betriebenen Pendants ausstoßen“

Abschreckungseffekt für weitere Abgasskandale

Im September 2015 gerieten Dieselfahrzeuge in Verruf, als bekannt wurde, dass der größte Fahrzeughersteller Volkswagen die Abgaswerte der Autos geschönt hat. Exakt fünf Jahre später sollen laut ntv nun verschärfte EU-Regelungen dafür sorgen, dass Betrugsfälle dieser Art in Zukunft unterbunden werden. Neue Automodelle sollen sehr strikt und stichprobenartig überprüft werden. Zudem sollen Strafen in Höhe von bis zu 30.000 Euro pro Fahrzeug für einen Abschreckungseffekt sorgen. „Das Ziel ist, einen Skandal wie vor fünf Jahren nicht mehr zu erleben“, erklärt eine EU-Beamtin.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH